Lesungen ab Juni 2024


Bitte vorab reservieren per Telefon 0172.10 22 980

Die Lesungen dauern regulär 60 bis maximal 90 min.

Eintritt 8 Euro / Ostfriesentee gibt es gratis, 

Kaltgetränke bitte selbst mitbringen, 

alkoholfreies Bier halte ich hier für 2 Euro vor



Am Samstag, den 8. Juni 2024 um 20 Uhr:

Viktor von Falk: Jack der Aufschlitzer das blutige Rätsel Londons. Eine Erzählung aus der Londoner Verbrecherchronik, 1908

Viktor von Falk, ist eines der Pseudonyme des Kolportageschriftstellers und Verlegers Hans Heinrich Sochaczewski, 1861–1922, der auch unter den Namen Harry Scheff, Heinrich Büttner und weiteren Pseudonymen kolportageartige Romane veröffentlichte. Sein Roman ist eine hochinteressante Interpretation des Jack the Ripper-Stoffes, die Sochaczewski als eigenwilligen Küchenpsychologen zeigt.


Am Samstag, den 15. Juni 2024 um 20 Uhr:

Nikolaj Gogol: Die Nase

Gogol ist der bedeutendste Klassiker der russischen Literatur neben Puschkin, Ljesskow, Dostojewski, aber er war gebürtiger Ukrainer – aber abgesehen von den heutigen Verhältnissen in Rußland würden sich wohl sämtliche russische Schriftsteller im Grabe umdrehen. Gogol scheitert an der Bürokratie und der zaristischen Gesellschaft seiner Zeit und flieht in die Absurdität, in die Phantastik und das Groteske. Mit Die Nase schuf Gogol zeitloses Meisterwerk der absurden, komischen Literatur…


Am Samstag, den 22. Juni 2024 um 2o Uhr:

George William MacArthur Reynolds: Der Leichenräuber. Neue Geheimnisse von London
George W. M. Reynolds war ein Zeitgenosse von Charles Dickens, und war zeitweise populärer mit seinen Romanen als der Meister Dickens selbst. Das lag daran, daß die Romane dieses Reynolds in den berüchtigten Pennybloods erschienen sind, billig gemachte, frühe Taschenbücher in hohen Auflagen. Reynolds ging als junger Mann mit einer kleinen Erbschaft in der Tasche von London nach Paris, wo er einige Zeit später eine englischsprachige Zeitschrift gründete. Kurze Zeit später war er bereits bankrott. Aber während seines Paris-Aufenthalts las er die Werke des berühmten Eugene Sue, unter anderem das Meisterwerk: Die Geheimnisse von Paris. Reynolds schuf nun ein typisches Nachahmerwerk, einen Geheimnisroman mit dem Titel: The Mysteries of London, der erstmals 1852 in Wien unter dem Titel: Der Leichenräuber. Neue Geheimnisse von London erschienen ist. Nur daß Reynolds Roman noch spannender, kulturgeschichtlich ebenso interessant und insgesamt gelungener ist, als das französische Vorbold. Reserv. 2 Personen


Samstag, den 29. Juni 2024 um 20 Uhr:

Palle Rosenkrantz: Das Geheimnis des Waldsees

Palle Rosenkrantz schuf kurz nach der Jahrhundertwende den ersten »modernen« Kriminalroman Dänemarks. Es gibt auch einen nach ihm benannten dänischen Krimipreis. Mit seinem Detektiv Eigil Holst schuf er einen modernen, eigenwilligen Polizisten – und literarisch setzte Rosenkrantz mit diesem Buch einen neuen Qualitätsstandard. Ein Kleinod historischer Kriminalliteratur.


Samstag, den 6. Juli 2024 um 20 Uhr:

Hubert Selby jr.: Der Dämon

Hubert Selbys Roman Der Dämon erinnert an Bret Easton Ellis Bestseller American Psycho, doch geht es Ellis mehr darum zu zeigen, wie austauschbar und desillusionierend die moderne Luxus- und Lifestyle-Welt ist. Selbys Dämon ist auch ein zwanghaft Getriebener, doch das was ihn antreibt, ist viel banaler, nämlich die moderne Arbeits- und Alltagswelt, die das Individuum zunehmend entfremdet und entmenschlicht. Um der Tristesse und den Konventionen zu entgehen, flüchtet der Protagonist in ekstatische Handlungen, in absurde Freizeitbeschäftigungen oder in grausame, sinnentleerte Verbrechen.


Samstag, den 13. Juli 2024 um 20 Uhr:

William Polidori & Lord Byron: Der Vampyr

Als Lord Byron, sein Leibarzt William Polidori, Mary Godwin und Percy Shelley mit ihrer Entourage 1816 die Sommerfrische, eine Villa am Genfer See, aufsuchten, regnete und gewitterte es schauderhaft. Und die jungen Dichter beschlossen sich gegenseitig Gruselgeschichten zu erzählen – zu erholsamen Ausflügen in die Natur dürfte es zu nasskalt gewesen sein. Auf diese Weise entstand der berühmte Klassiker von Mary Shelley: Frankenstein. Ein moderner Prometheus – aber ganz nebenbei entstand ein weiteres Schlüsselwerk der Literaturgeschichte, nämlich Lord Byrons Leibarzt, William Polidori, hatte die Idee zu dem ersten Vampyrroman der Weltliteratur – nämlich zu dem Roman: Der Vampyr. Vermutlich hat Lord Byron dann die Idee Polidoris in die rechte Form gebracht.


Samstag, den 20 Juli 2024 um 20 Uhr:

Thomas Mann: Der Zauberberg – zwei Kapitel

Ich lese zwei Kapitel aus Thomas Manns Meisterwerk Der Zauberberg, ein Roman der in der friesischen Tiefebene noch recht unbekannt sein dürfte, wie vermutlich so ziemlich alles, was ein gewisses literarisches Niveau erreicht hat.


Samstag, den 27. Juli 2024 um 20 Uhr:

Ethel Lina White: Als er zum ersten Male starb

Ein sehr spannender Thriller um einen Lebensversicherungsbetrug und eine ausgezeichnete Parabel über die männliche Dummheit…